11. März 2025

Mit Verve und viel Einfühlungsvermögen für alle da: Psychologin Juliane Neumaier

Wer sich mit ihr unterhält, spürt genau, was sie meint mit „ich hab so viele Ideen im Kopf, am liebsten möchte ich alles auf einmal umsetzen.“ Das Schöne: Alles, was unsere Psychologin Juliane Neumaier in unser Hospiz mitbringt, gibt sie sofort weiter. An unsere Gäste, ihre An- und Zugehörigen und auch an uns. Seit Januar ist die in Seevetal aufgewachsene 36-Jährige mit einer dreiviertel Stelle bei uns. Bis ihr Weg sie zum Hospiz am IK führte, schloss sich eine Etappe an die nächste an, alles fügte sich gut. „Ich habe gemerkt, dass mein Herz mich immer mehr zum Hospiz gezogen hat“, sagt Juliane. Das nehmen wir Dir glatt ab, liebe Juliane. Und wir freuen uns sehr, dass Du uns mit Deiner guten Laune und Energie tatkräftig unterstützt!

Berufe mit Bezug zum Leben in seinen Dimensionen haben Juliane schon immer interessiert. Doch nach dem Schulabschluss kam erst einmal eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau. „Das lag mir überhaupt nicht“, weiß sie im Nachhinein. „Doch das Catering und das Schaffen schöner Momente interessierten mich“, lacht sie und schlägt den Bogen zur Arbeit im Hospiz: „Für Menschen da zu sein, Fürsorge leben zu können und den Menschen schöne Momente zu bereiten – all das kommt hier auch zusammen.“

Nach der Ausbildung schlossen sich ein Praktikum in der Pflege und das nachgeholte Abitur an. Während des Studiums der angewandten Psychologie organisierte sie weiterhin Events und nahm gerne das Stipendium für außergewöhnliche Leistungen mit auf ihren Weg. Wen wundert es, dass sie nebenbei auch noch in einer Wohngruppe für Menschen mit Behinderung arbeitete.

Nach dem Master arbeitete Juliane, deren Zwillingsschwester nebenan im Israelitischen Krankenhaus ebenfalls als Psychologin tätig ist, zunächst als Verhaltentherapeutin. „Meine Schwester und ich tauschen uns oft aus. Und auch, wenn wir noch so verschieden sind, ähneln sich unsere Lebenswege doch sehr.“

Ihren ersten Kontakt mit dem Hospiz beziehungsweise der palliativen Arbeit hatten die Schwestern, als ihr Stiefvater vor zwölf Jahren in unserem Haus starb. „Das gab mir noch einen Impuls, mich näher mit der Psychoonkologie zu befassen.“

Als sie dann nur einen Tag nach ihrer Approbation eine Stellenausschreibung für den psychologischen Konsiliardienst am IK sah, hatte sie wieder einmal das Gefühl „alles füge sich von selbst, wenn man nur seinem Herzen folgt. Dieser ‚Zufall’ erschien aber geradezu magisch.“

„Hier im Hospiz ist ganz viel Raum zum Sein.“

„Hier im Hospiz ist ganz viel Raum zum Sein“, sagt Juliane. „In dieser schönen, geborgenen Atmosphäre ist es mir von Anfang an nicht schwer gefallen, in Kontakt mit den Menschen zu kommen.“
Mit ihrer 70 Prozent-Stelle ist sie sehr zufrieden: „Das passt perfekt!“
Sie braucht auch die Abwechslung, das ist klar, denn gute Energie braucht Pause, um dann erneut fließen zu können. Das Erlebte und mit den Angehörigen Gesprochene will ver- und bearbeitet werden, damit sie sich aus der professionellen Sicht, aus der heraus aktives Zuhören und gemeinsames Reflektieren entstehen, immer wieder auf die vielen Menschen einlassen und ihnen hilfreich zur Seite stehen kann. Zu ihnen gehören auch die Mitarbeiterinnen des Hospizes. „Gesprächsbedarf haben wir hier genug. Dafür sind wir Menschen.“ Und auch sie selbst nimmt regelmäßig Supervision bei Dr. Frank Schulz-Kindermann in Anspruch, der die Supervision im Hospiz ehrenamtlich anbietet. „Gerade in Extremsituationen ist es gut zu wissen, dass es diese Rückkopplungsmöglichkeit und den Rückhalt im Team gibt. Denn bei vielen unserer Gäste kommen gerade zum Lebensende hin Traumata hoch.“  

Vieles, was Juliane tut, scheint sie mit Leichtigkeit und Freude zu machen. So hat sie sich neben ihrer Arbeit zur klinischen Hypnotherapeutin weitergebildet und bietet unter andere auch Darmhypnose an – ein Verfahren, das noch nicht allzu häufig eingesetzt wird, aber, wie sie selbst weiß, „nachweislich eine große Wirkung hat“. Aktuell macht Juliane eine Dozentenweiterbildung bei der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie. Einen Ausgleich zu ihrer Arbeit findet sie unter anderem in Aktivitäten wie Joggen, Yoga und Pilates. Aber auch lange Spaziergänge an der Elbe oder gemütliche Abende auf dem Sofa helfen ihr dabei, sich zu erholen und mental aufzutanken. Zu ihren Leidenschaften gehört auch das Reisen, zuletzt eine Rundreise durch Malaysia. Dabei lässt sich die junge Psychologin von unbekannten Orten und Landschaften inspirieren. An die Erlebnisse vergangener Reisen denkt Juliane immer wieder gerne zurück und „die Vorfreude auf zukünftige Reisen motiviert mich für meinen Alltag und unterstützt mich dabei, mir selber schöne Momente zu schaffen.“

Ob Yoga für Angehörige, Fotos und Tonaufnahmen für die Erinnerung: Julianes sprudelnde Ideen scheinen ihr nicht auszugehen. „Das liegt daran, dass das mein Herzensthema ist“, strahlt sie, „es ist mir ein tief verwurzeltes Anliegen, die Themen voranzubringen. Ich weiß zu schätzen, dass ich mich hier entwickeln darf. Das Wertfreie, Liebevolle – das macht diesen, meinen Lieblings-Arbeitsplatz aus.“

Zu unseren Angeboten mit Juliane sind alle Gäste, ihre Zu- und Angehörigen herzlich eingeladen:

  • Beim regelmäßig stattfindenden gemeinsamen Kochen werden Speisewünsche von Gästen umgesetzt.
  • Neben dem Herzsaal wird der Garten ein zentraler Ort für das Zusammensein werden. Dort geht es dann um das „Wahrnehmen mit allen Sinnen“.
  • In den Angehörigengruppen und Einzelgesprächen steht Juliane mit Rat und Tat bei allen Fragen zur Seite.

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