03. Dezember 2024

Herzlich Willkommen und danke für Deine Initiative, liebe Sandra Rudorff!

Wir freuen uns sehr, Sandra Rudorff als neues Mitglied in unserem Förderverein begrüßen zu dürfen. Ihre persönliche, berührende Geschichte brachte sie zu uns. Mit viel Herz und ebenso vielen Ideen engagiert sie sich für das Hospiz am Israelitischen Krankenhaus.

Den Auftakt machte Anfang Dezember eine Lesung mit Anneke Kim Sarnau.
Denn: Mit ihrer Künstleragentur vertritt Sandra Schauspielerinnen und Schauspieler im Theater, Film und Fernsehen. Als sie Anneke Kim Sarnau fragte, ob sie die Lesungsreihe eröffnen würde, war die sofort angetan von der Idee und sagte zu: „Natürlich mache ich das!“

Wir sind dankbar, dass Sandras Weg sie zu unserem Hospiz führte. Dieser Weg war kein leichter, denn es ist auch die Geschichte von Sandras Abschied von ihrem geliebten Vater. Im Februar letzten Jahres war er für drei Wochen unser Gast. Dass wir ihn im Hospiz am IK begleiten durften, sei auch der Assistentin seines Urologen zu verdanken gewesen, erzählt Sandra: „Sie fragte ganz direkt: Habt Ihr eigentlich auch an ein Hospiz gedacht? Bis dahin hatten wir daran nicht gedacht und auch keine Erfahrung damit.“

Sandra hatte seinerzeit mit ihrem Vater zusammen gelebt, sich um ihn gekümmert und ihn zuhause versorgt. „Irgendwann kam ein Punkt, an dem ich merkte, dass wir zunehmend überfordert waren mit den Situationen, in die wir kamen. Mein Vater musste zu der Zeit alle vier bis sechs Wochen ins Krankenhaus, meistens mit dem Rettungswagen.“ Nach einigen Hindernissen und Gesprächen und auch mit Unterstützung aus der urologischen Praxis fügte sich dann schließlich alles, und ihr Vater bekam glücklicherweise einen Platz im Hospiz am IK.

„Ein Ort zum Sein“

„Bald nach unserer Ankunft dort habe ich gemerkt: Hier ist ein Ort, wo er so, wie es ihm aktuell geht, mit den immer stärkeren körperlichen Einschränkungen, noch gut sein kann, und wo wir so unbelastet wie möglich die letzte gemeinsame Zeit miteinander verbringen können, erzählt die 54-jährige.

Es geschah auch etwas gänzlich Unvorhergesehenes: Ihr Vater, der sich zuhause immer wohlgefühlt hatte und dort auch nicht weg wollte, sagte am ersten Tag: „Dies ist jetzt mein eigenes kleines Ein-Zimmer-Appartement. Hier ist es noch schöner als Zuhause!“

Sandra hatte zum Ende seiner Zeit im Hospiz das Gefühl, dass ihr Vater gerne noch mehr Zeit dort verbracht hätte. „Mich hat sehr beeindruckt, wie liebe- und respektvoll die Mitarbeiter:innen uns begegnet sind und wie sie auch mich begleitet haben.“ Das sei so wichtig, sagt Sandra, und nehme den Angehörigen viele Unsicherheiten: „Zum Beispiel zu wissen, dass das, was in einem bestimmten Moment im Sterbeprozess passiert, normal ist – das hilft enorm. Und zu wissen, dass man nicht allein damit ist.“

All das im Hospiz am IK Erlebte habe sie getragen in der schweren Zeit. „Danach hatte ich gleich den Wunsch, etwas zurückzugeben. Im Sinne meines Vaters war es erst einmal eine Spende. Nach der ersten Trauerzeit kam schnell der Gedanke, etwas Kulturelles zu initiieren. Kurzerhand fragte Sandra unsere Schriftführerin Sunna Mades , ob sie Mitglied im Förderverein werden dürfe. (Gar keine Frage! Anm. der Red.)

Die Begegnung mit vielen Gleichgesinnten auf der Mitgliederversammlung im Juli bestärkte Sandra in dem, was sie längst gefühlt hatte: „Die wunderbaren Menschen hier, der Ort und ich – das passt irgendwie. Schon in der Zeit mit meinem Vater hat sich das Hospiz sehr schnell wie ein zweites Zuhause für mich angefühlt. Und ich wollte den Kontakt nicht mehr verlieren.“

Meine Tätigkeit für das Hospiz ist etwas, was mich sehr erfüllt.
Danke, liebe Sandra, für Deine wohltuenden Worte.

Bescheiden begründet sie ihr Mitwirken: „Es macht mir unglaublich viel Freude und gibt auch Kraft, meiner Dankbarkeit für das positiv Erlebte Ausdruck verleihen zu können. In dem kleinen Bereich, in dem ich etwas tun kann, möchte ich dazu beitragen, Hemmschwellen gegenüber dem Thema in der Öffentlichkeit abzubauen. Dieser Ort ist so hell und so voller Leben – das war mir vorher nicht bewusst. Auch, dass so etwas wie die Begleitung durch das Team im Hospiz jedem Menschen „einfach so“, also kostenlos, zur Verfügung steht, ist mir erst jetzt klar geworden. Das ist so unglaublich wertvoll und unbezahlbar. Ich möchte, dass möglichst viele Menschen davon erfahren. Und auch davon, was für wertvolle Arbeit hier von wirklich sehr besonderen Menschen geleistet wird.“

Indem wir den berührenden Worten von Sandra zuhören, kommt die Frage nach ihrem Vater in den Sinn. Es wirkt so, als sei alles gerade so gekommen, wie es sein sollte. Sandra beschreibt es so: „Alles kommt so, wie es gut und richtig ist. Daran glaube ich. Der Weg, auf dem ich meinen Vater begleitet habe, hat uns ins Hospiz geführt, und nun begleitet er mich auf meinem Weg hier weiter, wie er es auch im Leben immer getan hat: Er ist zulässig und unaufdringlich immer da. Es sollte und soll wohl so sein.“

Wir freuen uns, Dich in unserer Mitte zu wissen, liebe Sandra, und sind voller Vorfreude auf alles Schöne, was wir gemeinsam auf die Beine stellen werden!

An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön für Dein Engagement für die Vermittlung der tollen Tombolapreise und die Umsetzung der wunderbaren Lesung mit Anneke Kim Sarnau!

Gut zu wissen: Die Mitgliedschaft in unserem Förderverein ist nicht an einen bestimmten finanziellen Beitrag geknüpft. Jede/r kann das so oft und so regelmäßig einbringen, was und wie er kann und möchte – dies dürfen z.B. auch kreative Gaben und zur Verfügung gestellte Fähigkeiten sein. Als Dankeschön für Ihre Mitgliedschaft laden wir jedes Jahr zu einem Sommerfest in unseren Garten ein. 😊

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