FSJ-ler mit Herz und Seele
„Aus dem Bauch heraus hat mich das Hospiz angesprochen“, erzählt Rieke von ihrem ersten Kontakt und der Überlegung, ihr FSJ im Hospiz am IK zu machen. Und Joris, der erst seit Anfang August dabei ist, sagt, dass das, was er in der kurzen Zeit erlebt habe, schon ausreiche, „um zu wissen, dass es mir sehr gut gefällt.“
„Frühstück zubereiten, verteilen und anreichen, durch die Zimmer gehen und sich mit den Gästen unterhalten – das hat alles viel Freude gemacht“, erzählt Rieke, die nun für ihr Studium nach Tübingen geht. Auch in der Pflege konnte sie immer mehr Aufgaben übernehmen. „Wenn man die Abläufe kennengelernt hat, hat man sich so langsam ‚eingegroovt’.“ Nach einem Hospitationstag im Dezember letzten Jahres entschied sie sich schnell für ein FSJ im Hospiz und wurde durch das Elsa Brändström Haus an uns vermittelt.
An ihr FSJ im Hospiz am IK, an Team und Gäste werde sie sehr positiv zurückdenken, sagt Rieke. „Es gab immer auch viele schöne, lustige Momente.“
Gerne möchte sie anderen FSJ-Interessierten etwas aus ihrer Erfahrung der letzten Monate mit auf den Weg geben: „Als junger Mensch in den Bereich Sterbebegleitung zu gehen, ist schon besonders. Sich von Gästen zu verabschieden, die man über ein paar Monate begleitet hat und mit denen man vielleicht viel in Kontakt war, ist mit Sicherheit ein einschneidendes Erlebnis. Bei der Verarbeitung helfen dann die Gespräche im Team sehr. Auf jeden Fall sollte man keine Scheu haben. Denn hier im Hospiz hat man die Chance, einen offenen Umgang mit dem Thema Tod zu lernen. Allein schon durch die Gespräche gibt man den Gästen und Angehörigen viel und erhält auch viel zurück. Die Dankbarkeit vieler Gäste, die sich hier gut aufgehoben fühlen, ist spürbar.“
Das bestätigt auch Joris: „Das Feedback, das man bekommt oder ein Lächeln – das ist so viel!“ Der 17-Jährige, der frisch aus der Schule kommt, wird zwölf Monate bei uns bleiben. Er hat auch einen persönlichen Hintergrund, der ihn ermutigt hat, zu uns zu kommen: „Mein Großvater ist in einem Pflegeheim gestorben. Als ich miterlebt habe, wie es dort zugehen kann, habe ich gedacht: Das möchte ich einmal besser machen.“ Die Gelegenheit dazu bot sich bereits. Als Joris kürzlich Fadila in der Küche unterstützte, klingelte ein Gast, bei dem er dann länger im Zimmer blieb. „Gut, dass Fadila mir gesagt hatte: Mach alles in Ruhe! Lass Dir für alles Zeit! Als ich dann wieder in die Küche kam, war die Arbeit trotzdem schon erledigt. Es ist schön zu spüren, dass hier alle zusammen arbeiten.“ Beinahe schon automatisch laufe er zu den Gästen, wenn sie klingeln, gehe einfach ins Zimmer und spreche mit ihnen.
Wir wünschen Dir eine gute Zeit hier bei und mit uns, lieber Joris, und freuen uns, dass Du da bist!
Wir haben Rieke auch noch gefragt, was ein FSJ an diesem besonderen Ort eigentlich ausmache? „Ein FSJ im Hospiz zu machen, fühlte sich so an, überall dort zu sein, wo man gerade gebraucht wurde“, hat sie resümiert. Für sie ein gutes Gefühl. Danke, liebe Rieke, für Deinen Einsatz! Wir wünschen Dir alles Gute und freuen uns, wenn Du uns mal wieder besuchst.