Aus dem Hospizleben – Geschichten, Ereignisse und Neuigkeiten
Das Leben im Hospiz ist auch fröhlich und bunt. Regelmäßig finden Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen und Vorträge statt. Gäste, Angehörige und Mitarbeiter genießen diese Abwechslungen vom Alltag.
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Ein Plädoyer für mehr Zugewandtheit für das Thema Sterben in der Mitte unserer Gesellschaft – Teil 1
„Alles, was lebt, muss auch irgendwann sterben“, sagt Georg Bollig, der die Letzte Hilfe-Kurse, an denen bisher mehr als 60.000 interessierte Bürger und Bürgerinnen teilgenommen haben, vor mehr als zehn Jahren ins Leben gerufen hat.
So sehr wir in unserer Gesellschaft auch versuchen, dem Tod auszuweichen oder ihn zumindest soweit wie irgend möglich zu ignorieren, so ist doch alles Leben endlich, niemand ist ausgenommen.
Wir scheinen es viel angenehmer zu finden, über andere Gemeinsamkeiten als unsere Sterblichkeit zu sprechen: Hobbies, Reisen, Pläne, gutes Essen oder das Wetter. Über den Tod unterhalten wir uns mit den Menschen, die uns nahe stehen, nicht so gerne.

Unsere Teamtage im Frühjahr hatten dieses Mal ein besonderes Thema: ein neues Pflegemodell, auf das wir unsere Hospizarbeit umstellen wollen. Miriam Püschel arbeitet selbst seit Jahren in verschiedenen Bereichen der Hospiz- und Palliativarbeit. Das von ihr erarbeitete und wissenschaftlich begleitete Konzept stellt den Sterbenden und seine Bedürfnisse in den Fokus allen Handelns der Palliativpflege. Bisher wurde in der Pflege versucht, verschiedene Pflegemodelle und -theorien in der Palliativpflege zu übernehmen. Diese konnten jedoch nur bedingt den Bedürfnissen unserer Gäste gerecht werden.
Wir und andere Hospize finden:
Es ist dringend an der Zeit, die palliative Pflege umzustellen und auszurichten an den Menschen, um die es geht: unsere Gäste.
„Das hier war Altmoränenland, es hatte ewig unter Gletschereis gelegen, es war geschliffen und verschrammt, das bisschen Wind und Regen machte ihm nichts aus.“ Thomas Niehaus nahm uns mit in die Heimat, in das Leben von Ingwer Feddersen. Der Protagonist des Romans „Mittagsstunde“ von Dörte Hansen ist Dozent an der Uni Kiel und kehrt nach Jahrzehnten zurück in sein Heimatdorf Brinkebüll, um sich um seine alten Großeltern zu kümmern.

Wenn Albert Hollenbach über die Samstage im Hospiz berichtet, kommt er ins Schwärmen. Dabei fing alles „ganz klein“ an: „Vor eineinhalb Jahren ergab eins das andere“, erzählt Albert. „Anfangs war es die Idee einer leckeren Suppe“, berichtet der 58-jährige Wahl-Hamburger, der „von montags bis freitags“ im Marketing und Vertrieb der IT-Firma arbeitet, die er gemeinsam mit einem Freund betreibt. Inzwischen trifft sich die Crew der vielen fleißigen Hände um den ehrenamtlichen Koch jeden Samstag, um unseren Gästen die gemeinsam wunderbar gezauberten Speisefolgen liebevoll zu servieren.
Schön war’s! Und farbenfroh und einfallsreich: Unter strahlend blauem Himmel haben wir am 10. April unser erstes Frühlingsfest gefeiert. Mit dabei waren einige unserer Gäste, ihre An- und Zugehörigen, Nachbarinnen und Nachbarn, unsere Ehrenamtlichen und das Team.
Als Motto hatten wir uns „fröhlich-bunt“ ausgesucht, so wie wir Menschen und das Leben bunt und vielfältig sind.

Bei uns im Hospiz ist jeder einzelne Tag besonders kostbar. Spenderinnen und Spender können uns jetzt dabei unterstützen, 365 davon zu finanzieren. Wie soll das gehen? Unsere 365-Tage-Paten übernehmen fünf Prozent der Kosten für eines unserer 14 Einzelzimmer für ein Jahr, insgesamt sind das 10.000 Euro. Gleich zwei Patenschaften übernahm in diesem Jahr die Mackprang-Stiftung. Den Vorsitzenden der Stiftung, Dr. Uwe Hautz, haben wir gefragt, welchen Ursprung die Stiftung hat und warum das 365-Tage-Paten-Modell genau zum Stiftungszweck passt.

Wer sich mit ihr unterhält, spürt genau, was sie meint mit „ich hab so viele Ideen im Kopf, am liebsten möchte ich alles auf einmal umsetzen.“ Das Schöne: Alles, was unsere Psychologin Juliane Neumaier in unser Hospiz mitbringt, gibt sie sofort weiter. An unsere Gäste, ihre An- und Zugehörigen und auch an uns. Seit Januar ist die in Seevetal aufgewachsene 36-Jährige mit einer dreiviertel Stelle bei uns. Bis ihr Weg sie zum Hospiz am IK führte, schloss sich eine Etappe an die nächste an, alles fügte sich gut. „Ich habe gemerkt, dass mein Herz mich immer mehr zum Hospiz gezogen hat“, sagt Juliane. Das nehmen wir Dir glatt ab, liebe Juliane. Und wir freuen uns sehr, dass Du uns mit Deiner guten Laune und Energie tatkräftig unterstützt!

Wenn Angehörige oder eine nahestehende Person gestorben sind, entsteht bei den Hinterbliebenen nicht selten ein Gefühl des Alleinseins. Dass es vielen so geht und man eigentlich somit ja nicht alleine bleiben müsste, ist in diesen Momenten vielleicht nicht so bewusst. Aus diesem Grund laden unsere Pflegedienstleiterin Stefanie Voigt und unsere Seelsorgerin Ute Schöttler seit vielen Jahren in unser Hospiz zum Trauercafé ein. Als dritte im Bunde kommt jetzt Psychologin Juliane Neumaier dazu. Ein weiteres Novum ist, dass das Angebot ab April jeden letzten Mittwoch im Monat stattfindet.

Wir freuen uns sehr, Sandra Rudorff als neues Mitglied in unserem Förderverein begrüßen zu dürfen. Ihre persönliche, berührende Geschichte brachte sie zu uns. Mit viel Herz und ebenso vielen Ideen engagiert sie sich für das Hospiz am Israelitischen Krankenhaus.
Den Auftakt machte Anfang Dezember eine Lesung mit Anneke Kim Sarnau.
Denn: Mit ihrer Künstleragentur vertritt Sandra Schauspielerinnen und Schauspieler im Theater, Film und Fernsehen. Als sie Anneke Kim Sarnau fragte, ob sie die Lesungsreihe eröffnen würde, war die sofort angetan von der Idee und sagte zu: „Natürlich mache ich das!“

Bei uns im Hospiz ist jeder einzelne Tag besonders kostbar. Spenderinnen und Spender können uns jetzt dabei unterstützen, 365 davon zu finanzieren.
Wie soll das gehen? Unsere 365-Tage-Paten übernehmen fünf Prozent der Kosten für eines unserer 14 Einzelzimmer für ein Jahr, insgesamt sind das 10.000 Euro.
Das ‚Patenkomitee’ um Jan-Eric Korte, Frank van Alen und Dr. Niels Witt war sofort begeistert, als es von unserem neuen Fördermodell hörte: „Eigentlich war es innerhalb von Minuten entschieden, dass wir da mitmachen“, erzählt Niels Witt. „Frank erfuhr von mir davon am Sonntag am Telefon. Ich hatte kaum ausgesprochen, da hörte ich schon sein begeistertes ‚ja’. Für uns drei war es absolut eine Entscheidung aus dem Herz heraus.“

Am Ewigkeitssonntag gedenken wir der Verstorbenen. Am Samstag vor dem Ewigkeitssonntag laden wir jedes Jahr alle An- und Zugehörigen der in unserem Hospiz im vergangenen Jahr Verstorbenen zu einem Gedenkgottesdienst in die Kirche St. Peter in unserer Nachbargemeinde Groß-Borstel ein. In diesem Jahr wurden Familien und Freunde von 99 verstorbenen Menschen eingeladen.

Am Welthospiztag fand zum ersten Mal ein „Letzte Hilfe-Kurs“ in unserem Hospiz statt. Während die meisten Menschen genau wissen, was ein „Erste Hilfe-Kurs“ ist, ist der „Letzte Hilfe-Kurs“ doch noch recht unbekannt.

Ende November fand unser zweiter Adventsbasar statt. Nach dem großen Zuspruch im letzten Jahr haben wir entschieden, ihn dieses Mal mit Platz für über 20 Stände auf auf drei Etagen zu veranstalten.

Anfang Juli fand unser Sommerfest in unserem schönen Garten statt. Die Bilder, die unsere Fotografin Christina Clasen mit der Kamera eingefangen hat, zeigen es.

Wir freuen uns, gleich mehrere neue Mitglieder im Förderverein begrüßen zu dürfen – und wir freuen uns über ihre vielen sprudelnden Ideen und deren bereits begonnene Umsetzung! Wir stellen Ihnen heute wieder zwei der neuen Mitglieder vor: Stefanie Witt und Mirelle Zimmermann haben sich unter anderem vorgenommen, unser Hospiz über Aktionen bekannter zu machen. Den Auftakt bildet die Zusage des Sängers der Band Godewind, Gerrit Hoss, die wir Mirelles Einsatz zu verdanken haben.

„Aus dem Bauch heraus hat mich das Hospiz angesprochen“, erzählt Rieke von ihrem ersten Kontakt und der Überlegung, ihr FSJ im Hospiz am IK zu machen. Und Joris, der erst seit Anfang August dabei ist, sagt, dass das, was er in der kurzen Zeit erlebt habe, schon ausreiche, „um zu wissen, dass es mir sehr gut gefällt.“

Aus einem in mehrfachem Sinne besonderen Holz hat Holzkünstler Torben Bloch die Stele angefertigt, die seit ein paar Tagen unseren Garten ziert: „Bongossi-Holz ist eines der härtesten und widerstandsfähigsten Hölzer, die es gibt. Zum Beispiel die Duckdalben und Spundwände im Hamburger Hafen sind aus diesem auch ‚Eisenholz’ genannten Charakter-Material“, erzählt der 42-jährige, der in Hamburg vor rund zehn Jahren die Firma „Die Edelwerker“ gegründet hat. „Regionales Altholz ist ein historischer Rohstoff.“

Als Larissa Hagen vor fast einem Jahr als Referentin der Geschäftsführung am Israelitischen Krankenhaus anfing, ahnte sie noch nicht, auf welch vielfältige Weise dieser Ort sie begeistern würde. Am Tag der offenen Tür besuchte sie zum ersten Mal unser Hospiz. War sie früher eher zurückhaltend im Umgang mit den Themen Trauer und Tod, erlebte sie hier „Liebe, Freude, Lachen!“ „Hier ist es ganz anders“, beschreibt die 28-Jährige die „helle und freundliche“ Atmosphäre unseres Hospizes. „Wenn man nur einen Fuß in die Tür setzt, merkt man sofort, dass alle mit Liebe und Leidenschaft dabei sind.“ Und noch einer merkte, dass wieder jemand mehr sein Herz für unsere Arbeit geöffnet hatte: Therapiehund Caspar und Larissa Hagen schlossen sofort Freundschaft.

Dieses Jahr haben wir einen besonderen „Frühlingsgruß“ an unsere Fördermitglieder verschickt und in der Nachbarschaft verteilt. 500 Blumensamenblättchen in Schmetterlingsform in kleinen Visitenkarten-ähnlichen Umschlägen kamen im doppelten Wortsinne offensichtlich gut an. Unter dem Motto „Leben sehen – Leben säen“ hatten wir um Unterstützung für die Gartenarbeit um unsere Terrasse herum gebeten. Prompt meldeten sich Inka Kraut, Roxana Herbst und Herr Beck – die drei werden ab sofort unsere Ehrenamtliche Angelika Gerkens unterstützen, wenn es ums Jäten, Gießen, Säen und Pflanzen geht.

Von Erster Hilfe-Kursen hören die meisten spätestens, wenn sie ihren Führerschein machen. Doch was verbirgt sich hinter den „Letzte Hilfe-Kursen“?
Wer einen Angehörigen oder Freund beim Sterben begleitet, ihm beisteht und gerne auch helfen möchte, hat oft viele Fragen. Die Letzte Hilfe-Kurse stehen jedem und jeder Interessierten offen und richten sich an alle Menschen, unabhängig von Bildungsstand oder beruflicher Qualifikation. Wissen ist das beste Werkzeug im Umgang mit Ängsten. Die „Letzte Hilfe“-Kurse sind ein guter Weg, dieses Wissen niedrigschwellig zu vermitteln.

In den letzten Jahren haben uns schon einige Teamtage inspiriert. Zweimal im Jahr gönnen wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter uns diesen besonderen Tag. Jeweils das halbe Team nimmt daran teil. Nach den Themen „Nähe und Distanz“ und „Gewaltfreie Kommunikation“ ging es dieses Mal um „Biografiearbeit“, genauer gesagt „Biografie- und Erinnerungsarbeit und Gefühlserbschaft“. Für alle Teilnehmerinnen war es ein großes Geschenk, einen ganzen Tag zu diesem besonderen Thema arbeiten zu dürfen. Denn schließlich geht es um unsere Gäste; der Weg zu einem guten Gespräch mit ihnen führt aber auch zu uns selbst.

Die Besucher*innen des vorweihnachtlichen Benefizabends im kleinen Hoftheater genossen Musik und Lesungen und konnten gleichzeitig Gutes tun. Denn alle Künstler*innen traten an dem Abend des 8. Dezembers ohne Gage auf. Sämtliche Einnahmen aus den Kartenverkäufen wurden an das Hospiz am Israelitischen Krankenhaus gespendet.

Sunna Mades ist unter Teamkolleg*innen bekannt als die gute Seele und rechte Hand der Geschäftsführung im Hospiz am IK. Bei ihr laufen so einige Fäden im Hospiz am IK zusammen: Sie ist zuständig für die Spenderbetreuung, viel Organisatorisches und die externe Kommunikation – und hat immer ein wachsames Auge auf den „Chef“. Zudem ist sie ehrenamtlich Schriftführerin unseres Fördervereins.