Aus dem Hospizleben – Geschichten, Ereignisse und Neuigkeiten
Das Leben im Hospiz ist auch fröhlich und bunt. Regelmäßig finden Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen und Vorträge statt. Gäste, Angehörige und Mitarbeiter genießen diese Abwechslungen vom Alltag.
Aktuelle Berichte finden Sie im Hospizleben. Viel Freude beim Lesen!

Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eine enorme Bereicherung für das Hospizleben. Durch ihre eigenen Lebenserfahrungen und individuellen Beweggründe für diese Tätigkeit machen sie das Angebot für unsere Gäste vielfältiger. Karsten Stegelmann ist einer dieser Menschen, die in ihrer Freizeit für andere da sein wollen. Hauptberuflich als Teamleiter in der Softwarenentwicklung aktiv, nahm er vor fünf Jahren den Weg in die Sterbebegleitung.

Fans der beliebten Trödelshow mit Horst Lichter und unsere Follower bei Instagram werden es gesehen haben: in der ZDF-Sendung „Bares für Rares“ vom 5. Mai durften Marcus Jahn (Geschäftsführung) und Bettina Orlando (Hospizleitung) eine Steifftiersammlung medienwirksam präsentieren.

Mit viel Hingebung und innerer Ruhe ist Melanie Feddern seit August 2021 für unsere Gäste im Einsatz und verstärkt das Pflege-Team. Mehr als 15 Jahre Berufserfahrung bringt die junge Frau mit, eine „waschechte Hamburger Deern“, wie sie betont. Ihre Kraft schöpft Frau Feddern unter anderem aus ihren Hobbies Yoga, Meditation, aus ihrer Familie und ihren Freunden.

„Wir sollten uns der Auseinandersetzung mit dem Sterben nicht verschließen. Es ist ein wesentlicher Teil unseres Lebens.“ Mit diesen Worten wurde Marcus Jahn in der ersten Pressemitteilung unseres Hospizes anlässlich der Eröffnung vor zehn Jahren zitiert. Neun Plätze zählte unsere Einrichtung damals sowie ein motiviertes, kleines Team und viele Freunde und Förderer, die uns unterstützten – viele von ihnen tun dies bis heute

Was macht ein Leben in Würde aus – und was bedeutet es, in Würde zu sterben? Anlässlich der Hamburger Hospizwoche widmeten wir uns einem sowohl emotional als auch juristisch anspruchsvollem Thema. Seitdem das Bundesverfassungsgericht vor fast zwei Jahren über den „assistierten Suizid“ urteilte, sind nach wie vor viele Fragen offen.

Im August 2021 begrüßten wir mit Sina Winsche erstmals eine junge Frau, die uns im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahrs (FSJ) unterstützt. Eingesetzt ist die 17-jährige Hamburgerin im überwiegend hauswirtschaftlichen Bereich. Wie es zur Idee eines FSJ im Hospiz kam, erzählt uns Frau Winsche im nachfolgenden aufgezeichneten Gespräch.

Allen Unwegsamkeiten zum Trotz werden wir auch in diesem Jahr die Adventszeit mit unseren Gästen genießen. Wir freuen uns auf den Duft von frisch gebackenen Waffeln und leckeren Weihnachtsplätzchen, unseren weihnachtlich dekorierten Herzsaal sowie das entspannte Vorlesen für unsere Gäste.
Immer wieder sonntags… sitzt ein sympathischer junger Pianist in unserem lichtdurchfluteten Gartensaal am Klavier und erfreut unsere Gäste mit klassischer Musik. Zu verdanken haben wie dies einer zweckgebundenen Spende zweier Unterstützer, die sich ganz offenkundig sowohl unserem Hospiz als auch der Musik verbunden fühlen.
Über die Wirkung von Musik auf Körper und Geist sowie seine Motivation, in unserem Hospiz zu spielen, sprechen wir mit dem Hamburger Musikstudenten selbst, Levi Schechtmann (21).

Unsere Arbeit im Hospiz lebt zu einem großen Teil von Unterstützern und Spenden jeder Art. Ein besonders süßes Geschenk überbrachten Karin Schulz-Torge (80) und ihre Tochter – Hobby-Imkerin Edda Gebel (59): Satte 30 Gläser Honig spendeten sie im Frühjahr 2020. Der Erlös aus dem Verkauf der Honig-Spende wurde thematisch passend in die Gestaltung unserer Terrasse investiert – in kunterbunt-duftende, natürlich bienenfreundliche Pflanzen.

Marianne Haack ist seit Ende vergangenen Jahres unser Gast. Als die Diagnose kam, war der Krebs bereits fortgeschritten und wurde als extrem aggressiv bezeichnet. Den Plan für den Umzug ins Hospiz fasste die 70-Jährige daher bereits zu einem Zeitpunkt, als Ehemann Dittmar (75) noch so gar nichts davon hören wollte. „Ich war bis dahin eigentlich nie wirklich krank“, erzählt Marianne Haack. „Darum habe ich schlicht nicht eingesehen, warum sich das jetzt ändern sollte. OPs und Chemo kamen für mich nicht infrage.“

In der Begleitung und Unterstützung unserer Gäste gilt die Arbeit von Ehrenamtlichen als wichtiges Fundament. Wie sich Freiwillige im Hospizleben oftmals ganz individuell einbringen und was Interessierte wissen müssen, erzählt unsere stellvertretende Hospizleitung Stefanie Voigt.

Selbst die Maske kann es nicht verbergen – mit sichtlich viel Freude bei der Arbeit ist unsere Reinigungskraft Petra Schulz, die seit nunmehr einem halben Jahr unsere Gästezimmer, Treppenhäuser und Nebenräume auf Hochglanz bringt. Angesichts des oftmals geschwächten Immunsystems unserer Gäste eine äußerst wichtige Aufgabe – nicht nur in Zeiten von Corona. Was sie selbst an jedem neuen Tag motiviert, sind die Menschen, erzählt die gebürtige Hamburgerin, die auf mittlerweile 33 glückliche Berufsjahre zurückblickt.

Oft blühen die schönsten Blumen dort, wo man es nicht erwartet. Mit anderen Worten: auch in schweren Zeiten wie diesen passiert Wunderbares. Die gemeinnützige Dorit & Alexander Otto Stiftung und die Hamburgische Kulturstiftung riefen den Hilfsfond „Kultur hält zusammen“ ins Leben. Noch vor Weihnachten wurde 227 von rund 900 eingereichten kulturellen Projekten eine Förderzusage erteilt. Darunter die zauberhafte Idee von Kristin Riegelsberger und Philip Lüsebrink zu „Wunschkonzerten“ in unserem Haus.

„Willkommen im Team!“ hieß es für Carola Mein am 1. Juli 2020. Seit mehr als 30 Jahren ist sie als gelernte Krankenschwester tätig, die meiste Zeit als chirurgische Pflegefachkraft im Krankenhaus. Den Wechsel ins Hospiz hat sie einer Freundin und „Kommissar Zufall“ zu verdanken, so die 53-jährige: „Meine Freundin schwärmte mir immer wieder von ihrer erfüllenden Arbeit vor. Als hier schließlich eine Stelle ausgeschrieben wurde, habe ich mich einfach getraut und diese Entscheidung bis heute nicht bereut – im Gegenteil. Ich habe vielmehr das Gefühl, endlich meine berufliche Heimat gefunden zu haben.“

Die von uns allen lang ersehnte Neueröffnung unseres Hauses liegt nun rund fünf Monate zurück. Eine auf vielerlei Ebenen bewegende, besondere Zeit, die bis heute unmittelbar von den Auswirkungen der Corona-Pandemie beeinflusst ist. Hospizleitung Bettina Orlando erzählt, wie Gäste und Team die vergangenen Wochen erlebten.

„Dann machen Sie es.“ So erinnerte Max Warburg, Präses des Kuratoriums der Stiftung Israelitisches Krankenhaus, einen Dialog mit Marcus Jahn. Dieser sagte ihm zu, das Projekt der Erweiterung des Hospizes stemmen zu können. Und es ist vollbracht.

Am 1. Oktober übernahm Bettina Orlando die Leitung unseres Hauses von Julia Deimling. In diesem Gespräch lernen Sie einige Facetten einer erfahrenen Frau mit weitem Horizont kennen.