02. Juni 2021

„Wer bewusst Zeit schenkt, bekommt umso mehr zurück“

In der Begleitung und Unterstützung unserer Gäste gilt die Arbeit von Ehrenamtlichen als wichtiges Fundament. Wie sich Freiwillige im Hospizleben oftmals ganz individuell einbringen und was Interessierte wissen müssen, erzählt unsere stellvertretende Hospizleitung Stefanie Voigt.

In der Begleitung und Unterstützung unserer Gäste gilt die Arbeit von Ehrenamtlichen als wichtiges Fundament. Wie sich Freiwillige im Hospizleben oftmals ganz individuell einbringen und was Interessierte wissen müssen, erzählt unsere stellvertretende Hospizleitung Stefanie Voigt.

Liebe Frau Voigt, was würden Sie sagen, was ist für unsere Freiwilligen das Besondere an der ehrenamtlichen Tätigkeit im Hospiz?

Stefanie Voigt: „Es ist ein wunderbares Gefühl, Menschen begleiten zu dürfen. Am schönsten ist es, wenn enge persönliche Bindungen entstehen, die unseren Freiwilligen genauso viel bedeuten wie unseren Gästen. Was wir zurückbekommen, ist die aufrichtige, von Herzen kommende Dankbarkeit unserer Gäste. Darüber hinaus hilft die Begleitung auf dem letzten Lebensweg dabei, das Sterben als einen wichtigen Teil des Lebens zu begreifen und eigene Unsicherheiten abzulegen. Wer bewusst Zeit schenkt, bekommt also umso mehr zurück.“

Was raten Sie Menschen, die sich ehrenamtlich einbringen wollen?

„Das wichtigste vorab: Liegt der Verlust eines lieben Menschen erst kurze Zeit zurück, sollte man erst einmal Abstand zum eigenen Erleben gewinnen, denn es braucht Stärke und Zuversicht, um unsere Gäste liebevoll und emphatisch auf ihrem letzten Lebensweg zu begleiten. Darüber hinaus gilt, wer die unmittelbare Sterbe- und Trauerbegleitung im Sinn hat, der benötigt zunächst eine entsprechende Befähigung. Wir arbeiten hier eng mit den Johannitern zusammen, die für Ehrenamtliche eine Qualifizierung nach dem sogenannten „Celler Modell“ anbieten. Die 100-stündige Ausbildung besteht aus einem Grundkurs sowie zwei praktischen Einsätzen und vermittelt wichtiges Wissen aus Medizin, Pflege und Seelsorge, das dem Ehrenamtlichen die Sicherheit gibt, die unsere Gäste brauchen. Auch die Selbstreflexion ist ein großes, wichtiges Thema. Ist das nicht das Richtige, gibt es darüber hinaus aber natürlich noch viele weitere Möglichkeiten, um sich bei uns einzubringen.“

Das heißt konkret? Welche Tätigkeiten übernehmen Ehrenamtliche im Hospiz-Alltag?

„Neben der erwähnten Sterbe- und Trauerbegleitung geht es ganz grundsätzlich darum, Zeit zu schenken und einfach da zu sein. Entscheidend für das „was“ ist, was sich unsere Gäste wünschen. Manche backen leckere Kuchen, andere basteln bunte Deko, lesen unseren Gästen etwas vor oder bieten sich für eine Partie Schach an. Auch ein Hauskonzert bereichert das Hospizleben enorm. Andere halten einfach in Stille die Hand des jeweils Anderen. Wir freuen uns darum über jeden, der sich mit einer Idee bei uns meldet oder einfach Lust darauf hat, sich zu engagieren. Sogar dann, wenn es nicht um eine regelmäßige, längerfristige Tätigkeit geht. Wir brauchen auch punktuell tatkräftige Unterstützung, zum Beispiel im Rahmen von Festen, die wir hoffentlich schon bald wieder in großer Zahl feiern dürfen.“

Wie ist der Weg, wenn man sich bei Ihnen im Haus ehrenamtlich engagieren möchte?

„Am besten ist, Sie rufen einfach an. So lassen sich erste Fragen klären und wir können einen Termin für ein persönliches Kennenlernen vereinbaren. Besteht Interesse an einer Qualifizierung zum Ehrenamt in der Hospizarbeit, informiere ich hier natürlich gerne im Detail und stelle den Kontakt zu den Johannitern her.“

Sie haben Interesse daran, sich ehrenamtlich in unserem Hause zu engagieren?

Dann wenden Sie sich gerne direkt an unsere stellvertretende Hospizleitung Stefanie Voigt unter Tel.: 040 51125-6502

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